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In München werden jetzt Arzneimittel per Amazon Prime Now geliefert, die Berliner Lebensmittelhändler fürchten sich derweil vor Amazon Fresh. Die Palette der verschiedenen Amazon-Services ist inzwischen fast so unübersichtlich wie die Produktvielfalt, die über sie bestellbar ist. Eine (unvollständige) Übersicht.
Prime Now:
Amazon Prime Now steht exklusiv Prime-Kunden zur Verfügung. Auf primenow.amazon.de oder in einer speziellen Smartphone-App können Prime-Kunden aus einem begrenzten Sortiment (u.a. verpackte, frische und tiefgekühlte Lebensmittel, Getränke, verpacktes Obst und Gemüse, Artikel des täglichen Bedarfs, Elektronik, Kindle-Geräte, Bücher, Spielwaren, Drogerieartikel, DVDs und Bekleidung) auswählen, die innerhalb von einer Stunde (für zusätzliche 6,99 Euro Liefergebühr) oder in einem vom Kunden vorgegebenen Zwei-Stunden-Fenster (kostenlos) geliefert werden. Das Angebot ist derzeit auf große Städte beschränkt, in Deutschland gibt es Prime Now in Berlin und München. Seit dem heutigen Mittwoch liefert die Bienen-Apotheke am Laimer Platz den Prime Now-Kunden in München nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel und andere Apotheken-Produkte.
Amazon Prime:
Seit 2007 bietet Amazon auch in Deutschland seinen Premium-Dienst „Prime“ an. Für zuerst 29, später 49 und heute 69 Euro pro Jahr bekommen Prime-Kunden – Amazon spricht von „Mitgliedern“ – ihre Bestellungen versandkostenfrei bzw. im Express-Versand vergünstigt geliefert. Seit 2012 haben Prime-Mitglieder Zugang zur Kindle-E-Book-Leihbücherei, seit 2014 können sie viele Filme und Serien auf Amazon Prime Video (früher Instant Video) kostenlos streamen. Außerdem bekommen Prime-Mitglieder unbegrenzten Speicherplatz für Fotos zur Verfügung gestellt.
Online-Arzneimittel-Handel
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Das Prime-Angebot hat für Amazon eine große Bedeutung, weil Prime-Kunden öfter und mehr bestellen. Auch deswegen baut Amazon sein Videoangebot immer weiter aus und produziert seit einigen Jahren – nach dem Vorbild von Netflix – auch selber Filme und Serien. „Wenn wir einen Golden Globe gewinnen“, erläuterte Amazon-Gründer Jeff Bezos diese Strategie, „hilft uns das, mehr Schuhe zu verkaufen, und zwar auf sehr direktem Weg.“
Über die Zahl der Prime-Kunden gibt Amazon keine Auskunft. Branchenexperten gehen davon aus, dass Amazon weltweit mittlerweile 65 Millionen Prime-Mitglieder hat. Das E-Commerce-Fachportal etailment.de berichtete vor einem Jahr unter Berufung auf Zahlen von Statista, dass in Deutschland 40 Prozent der regelmäßigen Amazon-Kunden Prime-Mitglied seien, das seien insgesamt 17 Millionen deutsche Prime-Kunden. 42 Prozent der deutschen Internetnutzer zwischen 16 und 24 seien Prime-Kunden, schreibt das Portal. Als Grund für diesen immensen Marktanteil in dieser Zielgruppe wird insbesondere das preisgünstige Medienangebot (Prime Video und Prime Music) genannt.
Warum Prime für Amazon so wichtig ist, zeigen die Zahlen zur Käufer-Loyalität, die Statista vorlegt: 70 Prozent der Prime-Mitglieder bestellen mehrmals im Monat bei Amazon, 9 Prozent sogar mehrmals pro Woche. Bei den „normalen“ Amazon-Kunden liegen diese Werte mit 26 bzw. 1 Prozent deutlich niedriger.
1 Kommentar
Keine Sorge
von M.Mallach am 10.05.2017 um 15:04 Uhr
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